Impressionen aus Eiberg

Die Mecklenbecke und ihre Nebenbäche

Die Mecklenbecke mit ihren Nebenbächen ist ein von Norden zur Ruhr hin fließender Bach. Viele Namen seiner Nebenbäche sind leider in Vergessenheit geraten und sind im Laufe der Jahrhunderte verfälscht worden. So wird heute die historische Mecklenbecke (= Großer Bach) offiziell als „Eibergbach“ bezeichnet. Teilweise wurde er auch nur „Mühlenbach“ oder „Meddenbach“ genannt. Bereits um 1900 hat sich diese fälschliche Bachbezeichnung in die amtlichen Karten und Akten eingeschlichen und wurde bereits durch den Steeler Heimathistoriker Anton Lehnhäuser 1947 bemängelt. Die Mecklenbecke selbst ist heute rund 5 Kilometer lang und hat ein Wassereinzugsgebiet von 7,25 km². Die nördliche Grenze dieses Einzugsgebietes bildet die Wasserscheide zwischen Emscher und Ruhr. Die Mecklenbecke entsprang ursprünglich in Bochum-Höntrop in der Nähe des Gutes Varenholt unweit des Zeppelindammes, wo noch heute die Straße „In der Mecklenbecke“ an den Bachlauf erinnert. Durch den Bau der Eisenbahn 1862 und dem Ausbau des Zeppelindammes nach dem 2. Weltkrieg auf Bochumer Stadtgebiet sammelt sie nun ihr Wasser am Bahndamm in Höhe Zeppelindamm. Historisch sind nur wenige Namen der Nebenbäche überliefert.

 Der erste Zulauf erfährt die Mecklenbecke durch einen kleinen Bach an der Straße „Am Hosiepen“ von Süden her, weshalb hier die Bezeichnung „Hosiepenbecke“ einschlägig ist. Dieser Nebenbach versorgte in den 1980er Jahren mehrere Fischteiche am Hof Buschmann (heute Spelberg). Wo der Bach in die Mecklenbecke stößt, wurden in den letzten Jahren größere Regenrückhaltungsmaßnahmen zur Vermeidung von Überschwemmungen durchgeführt.

 Ein weiterer Zulauf kommt ursprünglich vom Osterfeld in Obereiberg den Uhlendahlweg entlang herunter und fließt beim ehemaligen Uhlendahlkotten (heute Niggeling) in die Mecklenbecke. Daher auch der Name „Uhlendahlbecke“. Auch dieser Bach speiste einst einen Fischteich beim Hofe Stegemann. Das Tal der Mecklenbecke zwischen Uhlendahlkotten und Wegmannstraße wird auch im Volksmund als das „Uhlennest“ bezeichnet.

 Nur 200 Meter westlich stößt die „Klosterbecke“, die an der Imandtstraße entspringt, in die Mecklenbecke. Die Nennung erfolgte erstmals 1823 in einem Buch des Evang. Pfarrers Petersen aus Weitmar. Dieser Bach schied die Bauerschaften Horst und Eiberg und trägt den Namen nach dem angrenzenden Klosterberghof. Heute wird die Klosterbecke als Eibergbach geführt, während der Oberlauf der Mecklenbecke seinen Namen behalten hat.

 Ein weiterer, namenloser Zufluss kam aus dem Siepen am Klosterberghof und floss beim ehemaligen Hof Althoff an der Straße „Weg am Berge“ in die Mecklenbecke. Durch Erdanschüttungen im Tal der Mecklenbecke in den 1960er Jahren ist dieser Bach völlig verschwunden.

 Beim Hof Althoff befand sich dann der erste große Mühlenteich mit der Althoff´schen Mühle, die bis ca. 1925 betrieben wurde. Ab dort verschwindet die Mecklenbecke unter die Erde, da durch den Abraum der Zeche Eiberg das Tal der Mecklenbecke nach und nach zu gekippt wurde und eine Halde entstand. Unter der Halde floss nun der Bach in einer großen Betonröhre, die im 2. Weltkrieg der Bevölkerung als Bunker diente. Erst in Höhe des S-Bahn-Haltepunktes Essen-Eiberg taucht der Bach in einer Betonrinne gefasst wieder ans Tageslicht, unterquert die Bahnstrecke nach Norden zum Schultenweg und verschwindet dann in Höhe Kreuzung Schultenweg/Sachsenring für eine lange Strecke unter der Erde.

 In Höhe S-Bahn-Haltepunkt Eiberg gelangte früher die „Schirnbecke“ (= klarer Bach) von Norden her in die Mecklenbecke. Sie war der größte Zulauf und entsprang früher am Stalleikmann´s Busch, einem Waldstück hinter dem Eiberger Kotten Hackmann bei Stalleiken, und schlängelte sich längst des Eibergweges, der Straße „Schirnbecker Teiche“ und „Wiesmannsbrink“ hinter den Tennisplätzen am Sachsenring vorbei zu seiner Mündung. An den Höfen Feldmann, Brandhoff und Siepmann speiste sie einst mehrere Teiche, woher auch der Straßenname „Schirnbecker Teiche“ abgeleitet wurde. Heute ist der Bach komplett verrohrt.

 Auf dem heutigen Gelände des Schwimmbades Oststadt befand sich der uralte Horster Hof Schulte-Mecklenbeck, der seinen Namen von dem Mecklenbecke erhalten hat. Dort befand sich ein zweiter Mühlenteich mit der Mecklenbecks Mühle, die älteste Mühle im Umkreis. Von dort lief die Mecklenbecke in einem Bogen in Richtung Süden und musste dort mehrere Gleistrassen der Reichsbahn und der Zechenbahn unterqueren.

 In Höhe des heutigen Bürgerhauses Oststadt nahm sie aber vorher noch die „Rosiepenbecke“ von Norden auf, die im Bereich der Alleestraße entsprang und durch das „Rauhe Siepen“ und den „Bergmannsbusch“ zur Mecklenbecke floss. Auch dieser Bach ist heute nicht mehr vorhanden.

 In dem künstlich geschaffenen Gleisdreieck am Rademachersweg, speiste der Bach einen dritten Mühlenteich mit der Beule Mühle, die dem Schulte zu Beule gehörte. Reste des Mühlgebäudes sind heute zu Wohnzwecken umgebaut. In diesem Bereich ist die Mecklenbecke zum Teil noch offen, größtenteils aber verrohrt.

 Als 1856 der „Berg- und Hütten-Aktienverein Neuschottland“ mit dem Bau eines Eisenwerkes in Horst begann und kurz darauf die ersten Bahntrassen unsere Landschaften durchzogen, wurde die Mecklenbecke nach und nach im westlichen Horst  auf mehreren hundert Metern verrohrt unter der Dahlhauser Straße hergeführt. Der untere Lauf der Mecklenbecke im Bereich der Ruhrau und der Glashütte Wisthoff war zeitweilig noch offen bzw. in einem Gerinne geführt, heute aber komplett verrohrt bis zu ihrer Mündung in die Ruhr in Höhe des heutigen Lidl an der Ruhrau. Nur noch ein kleines Klärwerk (Rechenanlagen) gegenüber der Straße „Kleine Ruhrau“ zeigt noch die heutige Lage.

 Bedeutsam war die Mecklenbecke in den Ruhrauen in früher Zeit als Grenzbach zwischen dem Stift Rellinghausen im Westen und der märkischen Bauerschaft Beule im Gericht Horst. Aufgrund von sehr extremen Ruhrhochwassern verschob sich der untere Verlauf sowie die Mündung des Baches in den „Pläßweiden“, sodass mehrfach über die genaue Grenze verhandelt werden musste. Alte Karten legen nahe, dass ursprünglich die Mecklenbecke genau den Verlauf der alten Grenze hatte und sich erst im Laufe der Zeit weiter westlich verschoben hat. D.h. im Mittelalter befand sich die Mündung auf der nördlichen Ruhrseite gegenüber dem Holteyer Hafen. Die Mecklenbecke versorgte in seiner langen Geschichte die Landbevölkerung und das Vieh mit Wasser, das Handwerk mit Wasserkraft und diente insbesondere im 2. Weltkrieg durch angelegte Feuerlöschteiche zur Löschwasserversorgung. Durch den Bergbau war vielfach den Bächen das Wasser entzogen, sodass die Gemeinde Eiberg sich in der Mitte des 19. Jahrhundert jahrelang gegen die Beschaffung einer Gemeindefeuerspritze gegenüber den Aufsichtsbehörden wehrte, mit der Begründung die Bäche seien nicht leistungsfähig genug. Erst 1882 kam es dann zur Anschaffung.

 

Link auf den Eibergbach: https://de.wikipedia.org/wiki/Eibergbach

 

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Quelle: http://eiberg-heimatgeschichtskreis.de/page/27/die+mecklenbecke+und+ihre+nebenbaeche