Impressionen aus Eiberg
Okt.
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Die Vemelinde von Sevinghausen

27.10.2016

Der ehemalige Vorsitzende des Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid e.V., Herr Heinz-Werner Kessler, trug vor einem interessierten Publikum seine Recherchen in diversen Archiven und der Fachliteratur zur früheren Gerichtsbarkeit im Form der sogenannten „Veme“ vor.

Die westfälische Veme entwickelte sich aus der Gerichtsbarkeit der westfälischen Freigerichte. Dies waren die Nachfolger des hochmittelalterlichen Grafengerichts „bei Königsbann“, die durch einen Freigrafen geleitet wurden. Einer der Sitze der Veme bestand im Mittelalter unter der Vemelinde, einem Baum am ehemaligen Hof Grüggel in Sevinghausen. In der Städten Hattingen und Bochum, aber auch in der Freiheit Wattenscheid soll unter einem Nussbaum ein solches Vemegericht bestanden haben, welches auch für Eiberg zuständig war. Die Sitzungen des Gerichtes wurden unter freiem Himmel an einem steinernen Tisch geführt und waren öffentlich. Hier wurden im wesentlichen schwerwiegende Straftaten verhandelt, die bei Schuldspruch durch Erhängen geahndet wurden. Zur Vollstreckung stand dazu im Haferfeld zwischen Sevinghausen und Eiberg der Galgen und sorgte bei den Durchreisenden entsprechend für Abschreckung. Die umliegenden Bauern aus Sevinghausen mussten bei Bedarf den Galgen errichten und dem Delinquenten die letzte Mahlzeit bereiten.

Gefürchtet war die Veme insbesondere deshalb, weil sie weit über die Landesgrenzen hinaus, ja sogar bis in die Schweiz, den Arm des Gerichtes ausstreckte und Angeklagte belangte.

(Foto: H.Vollmer)

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