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Eiberg und seine historischen Verbindungen zu Bochum
Die gute besuchte Vortragsveranstaltung in Obereiberg fand im Rahmen des Jubiläums „700 Jahre Stadt Bochum“ statt.
Referent Christian Schlich zeigte anhand von Karten und Bildern die frühe Geschichte Eibergs im Mittelalter, die Entstehung der Bauerschaft Eiberg sowie die bergbauliche und industrielle Entwicklung mit dem Bevölkerungszuwachs bis hin zu ihrer Teilung im Jahre 1926 auf. Insbesondere im Mittelalter gehörte Eiberg zur alten Grafschaft Bochum, die nach 1226 als Amt Bochum Teil der Grafschaft Mark wurde. Bochum war somit Verwaltungs- und Gerichtssitz für Eiberg und viele Kaufverträge wurden so vor dem Richter in Bochum geschlossen. Als Bewohner des Niederamtes Bochums waren die Eiberger Bauern zum Heerdienst sowie für die Vollstreckung von Urteilen des Landgerichtes Bochum als Schützen verpflichtet. Als nach dem Sieg über Napoleon die Marie (Bürgermeisterei) Wattenscheid gegründet wurde, die sich wesentlich mit dem alten Niederamt Bochum deckte, wurde Wattenscheid zum nächst höheren Verwaltungs- und Gerichtssitz für Eiberg.
Durch den bergbaulichen und industriellen Aufstieg des Ruhrgebietes in der Mitte des 19. Jahrhunderts zog es vermehrt auswärtige Arbeiter auch nach Eiberg und seinen benachbarten Orte, so dass 1885 als neue Verwaltungseinheit das Amt Königssteele im Kreis Hattingen gegründet wurde, zu dem auch Eiberg gehörte. Der erste Einbruch des Steinkohlebergbaues zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie der 1. Weltkrieg mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen führte in Folge dessen zu schnell aufeinander folgende Veränderungen der Gebietskörperschaften. Zuerst wurde 1919 die Großgemeinde Königssteele unter Einbuße der bisherigen kommunalen Selbständigkeit Eibergs gebildet, bevor 1926 der Zusammenschluss dieser Großgemeinde mit der Stadt Steele zur Teilung Eibergs führte. Dadurch gelangten Teile Eiberg zur Stadt Wattenscheid, zur Gemeinde Linden-Dahlhausen und zur Stadt Steele. Durch die 1929 erfolgte Neuordnung des Ruhrgebietes kamen letztlich die südlichen Teile Eibergs zur Stadt Bochum und die westlichen Teile zur Stadt Essen. Erst durch die Eingemeindung Wattenscheids 1975 nach Bochum befindet sich nun das ehemalige Gemeindegebiet Eibergs auf Bochumer und Essener Stadtgebiet.
Im Anschluss an die Veranstaltung fand eine Begleitausstellung zu diesem Thema in der Gaststätte des Kleingartenvereins Vogelsang, In der Mecklenbecke 12, in Bochum-Höntrop statt.
(Bildmaterial: C.Schlich)