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Die Ruhrbesetzung 1923 vor 100 Jahren
Referent Christian Schlich nahm die zahlreich erschienen Teilnehmer mit auf den Weg durch die turbulenteste Zeit der frühen Weimarer Republik, stellte doch die Ruhrbesetzung 1923-1925 eine enorme Zerreißprobe der noch jungen Republik dar.
Da die Reparationsleistungen nach der Feststellung der Alliierten nicht planmäßig geleistet worden waren, besetzten kurzer Hand Franzosen und Belgier ab dem 11. Februar 1923 das Ruhrgebiet, um alle Art von Materialien aus dem Ruhrgebiet abzuführen, vor allem Kohle und Stahl. Ebenso gab es planvolle Beschlagnahmen von anderen Gütern und Geldreserven.
Die Weimarer Republik stellte sich durch passiven Widerstand dem entgegen.Dabei kam es auch zu Übergriffen auf die Bevölkerung und umgekehrt zu Anschlägen auf die Infrastruktur der Bahnen und der Schifffahrtskanäle, um dem Abtransport zu verhindern.
Referent Schlich griff dabei lokale Ereignisse aus Essen, Steele, der damaligen Großgemeinde Königssteele und Eiberg auf und wies auf die fatalen Auswirkungen auf die Ernährungslage, die Inflation und den wirtschaftlichen Niedergang unserer Heimat hin. Die letzte Tilgung der ursprünglich auf 132 Milliarden Goldmark festgesetzten Reparationsleistungen des 1. Weltkrieges neben den ansonsten abgetretenen Landesteilen und Kolonien, die zwischenzeitlich in private Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland umgewandelt worden waren, erfolgte am 3.10.2010.
Fotos: Christian Schlich