Impressionen aus Eiberg
Jun.
09

Schnadegang durch Eiberg

09.06.2024

Der diesjährige Schnadegang mit über 20 Teilnehmern führte Gregor Heinrichs bei bestem Wetter zu den interessanten und auch manchmal recht komplizierten Grenzverläufen im alten Eiberg. So kam die Gruppe auch an die Grenze von Rheinland und Westfalen, die seit 1926 in dieser Form existiert. Für die Postzustellung und die Müllabfuhr haben sich dadurch einzigartige Konstellationen ergeben, sodass zu einigen Häusern am Uhlendahlweg die Müllabfuhr und die Post von Essen über das Bochumer Stadtgebiet fahren und weite Wege zurücklegen muss, da es keine direkte Straßenverbindung von Essen her gibt.

Mit einem Abstecher zum Hause des ehemaligen Schusters und Hochzeitsbitters Schlochtermeier ging es entlang der östlichen Grenze Eiberg am Hohensiepen weiter zum alten Steinbruch „Hottenstein“, wo Ende des 18. Jahrhunderts Steine zum Bau der Chaussee von Steele nach Bochum abgebaut wurden. Der alte Steinbruch wurde zudem nach seiner Stilllegung zum Austragen des Vogelschießens benachbarter Schützenvereine noch Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt. Während der NS-Zeit wurde hier ein polnischer Zwangsarbeiter ohne großen Prozeß erhängt, weil er eine Beziehung mit einem deutschen Mädchen hatte. Zur Abschreckung mussten alle Zwangsarbeiter aus dem Umkreis unter der Aufsicht von zahlreichen Polizisten an dem Erhängten vorbeiziehen.  Am Hofe Buschmann (Reiterhof Spelberg) vorbei führte die Wanderung weiter über die Bahnlinie zum Schultenweg. Auch die Bahnlinie ist heute eine unnatürliche Grenze geworden zwischen Sevinghausen-Eiberg und Höntrop-Eiberg sowie Freisenbruch-Eiberg und Horst-Eiberg. Entlang der Höfe Drenhaus (Grümer) und Schulte-Bockholt gelangten die Teilnehmer wieder zum Ausgangspunkt, der alten Eiberger Kirche.

Fotos: C.Schlich:

Erläuterungen am einstigen Kotten Kleverhoff im Uhlennest    Die Wandergruppe auf der Rheinisch-Westfälischen Grenze, die gleichzeitig die Stadtgrenze von Bochum und Essen ist

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Quelle: http://eiberg-heimatgeschichtskreis.de/blog/251/schnadegang+durch+eiberg