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Die Renaturierung des Eibergbaches 2017-2021
Die aufwendige Entflechtung des Eibergsbaches (ursprünglich Mecklenbecke!) vom Mischwasserkanalnetz (Regen u. Abwasser) im Bereich der Straße Weg am Berge bis zum Rückhaltebecken unter dem Parkplatz des Schwimmbades Oststadt am Schultenweg und seine anschließende, teilweise Renaturierung war Gegenstand des Vortrages.
Zunächst bot der Pressesprecher „Technik“ der Stadtwerke Essen AG, Roy Daffinger, einen Überblick in die Aufgaben und Organisation der Stadtwerke, die das Projekt maßgeblich begleitet hat. Referent Dipl.-Ing. Thomas Sümpelmann, der die Bauleitung innehatte, zeigte die komplexen Zusammenhänge der Bauausführung und der technischen Herausforderungen auf.
So mussten etliche, bis zum Teil ca. 20m tiefe Baugruben erstellt werden, von wo aus die rund 4m langen Betonfertigteile unterirdisch hydraulisch vorgetrieben wurden. Wesentliche Voraussetzung dafür war die genaue Kenntnis des Untergrundes, wozu viele Bodensondierungsbohrungen im Vorfeld durchgeführt wurden. Insbesondere war eine Kampfmittelfreiheitsuntersuchung Voraussetzung für die spätere Vortriebstechnik. Deshalb begannen die Vorplanungen bereits 2012. Letztlich fanden sich aber keine Relikte aus dem 2. Weltkrieg.
Das neue Mischwasserkanalnetz wurde zudem so dimensioniert, dass in den zum Teil bis zu 3,6m hohen Kanalröhren mit rund 30t Gewicht auch Rückhaltevolumina entstanden, damit die Klärwerke zur Ruhr hin bei Unwetter nicht überlastet werden und ungereinigtes Abwasser nicht in die Ruhr gelangt. Bemerkenswert ist auch, dass Abwässer von Bochum-Höntrop an das System angeschlossen sind, die schon seit Jahrzehnten durch eine Rohrnetz längst des Eibergbaches bis zur Straße Weg am Berge geführt werden und nun ebenfalls an das neue Mischwasserkanalsystem angeschlossen wurden.
Die fast 5jährige Bauphase ist vielen Eibergern gut in Erinnerung, waren doch die Auswirkungen auf die Befahrbarkeit der betroffenen Straßen sehr ausgeprägt, sodass auch die Buslinie über die Schirnbecker Teiche fahren musste. Ebenso wurde ein kleines Steinkohleflöz im Bereich Zeche Eiberg/Weg am Berge durchfahren, dass die recht oberflächennahen Lage der Kohle in Eiberg verdeutlicht. Letztlich ist durch diese von den Landesbehörden vorgeschriebene und sehr kostenintensive Baumaßnahme im zweistelligen Millionenbetrag nur ein relativ kleines Stück des Eibergbaches renaturiert worden, da der Bach nach wie vor unter der ehemaligen Bergehalde der Zeche Eiberg sowie unter dem Bahndamm am Schultenweg verrohrt ist, bevor er schließlich im Bereich der Kreuzung Sachsenring/Schultenweg gänzlich verrohrt zur Ruhr geführt wird.
Die zahlreich anwesenden Zuhörer hatten noch die Gelegenheit für Nachfragen, von denen sie rege Gebraucht machten und die von den beiden Referenten gerne beantwortet wurden.
Fotos: Christian Schlich und Harald Vollmer: